Aktuelles

Freitag/Samstag, 14./15. November 2025

Kolloquium: Lebensstation, Schauplatz, Sehnsuchtschiffre. Peter Kurzeck und Frankreich

Margarete-Bieber-Saal der Justus-Liebig-Universität Gießen
Ludwigstraße 34, 35390 Gießen

Freitag, 14. November 2025

14.00 Begrüßung und Einführung

14.15 Axel Dunker (Bremen): ‚Daß jede Nacht ein Zug in den Süden fährt‘. Peter Kurzeck und die Sehnsucht nach dem Süden

15.00 Kirsten von Hagen (Gießen): Frankfurt Paris Frankfurt: Kurzecks Roman als literarisches Road Movie

15.45 Pause

16.15 Marcel Baumgartner (Gießen/Radolfzell): ‚[…] ich hatte Farben und Notizblöcke mit und fuhr zum ersten Mal nach Paris!‘. Peter Kurzeck, Maler

17.00 Cécile Wajsbrot (Paris/Berlin) / Julien Viteau (Paris): En invité. Peter Kurzeck als Gast in Frankreich?

17.45 Tagesresümee

Samstag, 15. November 2025

10.00 Karl Heinz Götze (Aix-en-Provence): ,Warum wohnen wir hier nicht?‘. Peter Kurzeck und die Tradition der deutschen Reiseliteratur über Frankreich

10.45 Christian Riedel (Flensburg): ‚viel gereist durch Länder, Bücher und Menschen‘. Peter Kurzeck als Leser

11.30 Pause

12.00 Jan Gerstner (Bremen): ,Es war wie zum erstenmal in Istanbul, Algier, Tanger, Casablanca und in Damaskus ankommen, in Dakar, in Dar-es-Salam und Addis Abeba, in Singapur, Hongkong, Kalkutta [...]. Und doch war es auch Paris.‘. Exotik und Fremdheitsfiguren in Kurzecks Frankreich

12.45 Rudi Deuble (Frankfurt am Main) / Jörg Döring (Siegen): Kurzecks Kataloge. Die Frankreichbilder eines Sammlers

13.30 Pause

13.45 Abschlussdiskussion

ca. 14.30 Ende des Kolloquiums

Teilnahme kostenlos – eine Anmeldung ist nicht erforderlich

Mittwoch, 22. Oktober 2025, 19:00 Uhr

Geschichten und Geschichte – Peter Kurzecks Spiel mit Ort und Zeit, Ein Vortrag von Rudi Deuble.

Oberhessischer Geschichtsverein Gießen e.V., in Kooperation mit der Peter-Kurzeck-Gesellschaft e.V.

Mittwoch, 22. Oktober 2025, 19 Uhr
Netanyasaal im Alten Schloss, Brandplatz, 35390 Gießen
Eintritt frei

„Das Dorf steht auf einem Basaltfelsen.“ Zum ersten Mal in Peter Kurzecks literarischem Werk findet sich dieser emblematische Satz in seinem 1987 erschienenen Roman Kein Frühling, und dann, oft auch mehrmals, in allen folgenden Büchern mit Ausnahme des zwar erst drei Jahre später erschienenen, aber in weiten Teilen vor Kein Frühling entstandenen Romans Keiner stirbt. Kein Frühling, heißt es in einer Anmerkung des Verlags im Klappentext der ersten Auflage, „führt den Leser durch die Chronik des oberhessischen Dorfes Staufenberg bis in die Dämmerung der 50er Jahre. In seinem nächsten Buch wird der Autor weitererzählen bis in die jüngste Geschichte dieses vergessenen Ortes.“ Dazu kam es erstmal nicht. 1990 folgte der Roman Keiner stirbt, der uns auf eine erstaunliche Reise von Gießen nach Frankfurt und zurück führt.

Aber 1991 beginnt Peter Kurzeck mit der Arbeit an einem dezidiert autobiografischen Roman, anfangs freilich noch ohne zu wissen, dass dieses Erzählen in eine schließlich auf zwölf Bände umfassende Romanreihe hinauslaufen sollte: Das alte Jahrhundert. Die erste Hälfte des für ihn so besonderen Jahres 1984 sollte Tag für Tag erzählt werden. Und so wird Staufenberg wieder zum Bezugspunkt, denn genau in diese Zeit fällt die Arbeit an seinem Dorfroman Kein Frühling. Immer wieder kehren so die Erinnerungen nach Staufenberg zurück, immer wieder werden wir Zeuge, wie der Autor das Dorf jeden Morgen in Frankfurt schreibend „um sich herum von neuem aufbaut“, wie das Dorf wieder mit ihm spricht. Mit Band fünf des alten Jahrhunderts, dem Roman Vorabend, erhalten wir schließlich die vom Verlag versprochene Fortsetzung zu Kein Frühling. In Vorabend, so Kurzeck, wird „die ganze Gegend, die Zeit“ bis in die siebziger Jahre hinein erzählt.

Wie erzählt Peter Kurzeck „die Zeit“, wie erzählt er die Geschichte eines Dorfes, einer Region in einer Epoche grundlegenden Wandels aller Lebensverhältnisse in der Provinz? Ist er Chronist, „radikaler Biograph“? Geschichten und Geschichte, Versuch einer Näherung.

Rudi Deuble, geb. 1952, Studium der Germanistik und Politikwissenschaft, betreute ab 1990 beim Verlag Stroemfeld/Roter Stern Peter Kurzeck und ist Herausgeber seines Nachlasses.

Sonntag, 25. Mai 2025, 11:00 bis 13:00 Uhr

Ein Tag für die Literatur, organisiert von hr2-kultur

Unter dem Titel "... er sagt, es gefällt ihm!" Peter Kurzeck beim Lektor von Suhrkamp lädt die Peter-Kurzeck-Gesellschaft ein zu einem Literarischen Spaziergang.

Treffpunkt: Hessenplatz, gegenüber Basaltstraße 17, 60487 Frankfurt am Main
Eintritt frei

31. August 1977. Für die Reinschrift der letzten Fassung seines ersten Buchs kommt Peter Kurzeck mit seiner Freundin Sibylle von Staufenberg nach Frankfurt. Eine Dachwohnung in der Basaltstraße in Bockenheim, vor den Fenstern "himmelhoch die Kastanien vom Hessenplatz", wird zur ersten provisorischen Unterkunft. Von dort aus erkunden sie die Umgebung und von dort aus begibt Peter sich alle paar Tage, "meistens zu Fuß", zum Lektor des Suhrkamp-Verlags ins Westend, zur Lindenstraße 29. Auf einem literarischen Spaziergang mit Rudi Deuble folgen wir den Wegen, die Kurzeck in jenem Deutschen Herbst in Frankfurt gegangen ist.

Samstag, 22. März 2025, 15:00 Uhr

Mitgliederversammlung der Peter-Kurzeck-Gesellschaft im Vortragsraum der Kongresshalle Gießen, Berliner Platz 2, 35390 Gießen

Im Anschluss an die Versammlung liest Rudi Deubleaus dem (noch) unveröffentlichten Manuskript, an dem Peter Kurzeck von April 1991 bis ins Frühjahr 1992 als Nachwort zur Buchausgabe von Mein Bahnhofsviertel gearbeitet hatte und das schließlich unvollendet liegengeblieben ist. Aus der ursprünglich geplanten kurzen Schilderung der Umstände, unter denen er 1984 Mein Bahnhofsviertel für die Zeitschrift Pflasterstrand geschrieben hatte, ist schließlich das Projekt Das alte Jahrhundert entstanden.

Gäste sind herzlich willkommen.

Vorankündigung:

  • Samstag, 14. März 2026:
    Mitgliederversammlung der Peter-Kurzeck-Gesellschaft.
    Ort und Uhrzeit werden später bekanntgegeben.
    Im Anschluss an die Mitgliederversammlung wird Imogen Taylor (Berlin) über ihre Arbeit an der Übersetzung von Peter Kurzeck ins Englische berichten.
Buchcover „Frankfurt – Paris – Frankfurt“